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Internationale Wochen gegen Rassismus

Die jährlichen „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ sind bundesweite Aktionswochen der Solidarität mit den Gegnerinnen und Gegnern sowie Opfern von Rassismus, die durch die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus geplant und koordiniert werden.

Rückblick: Internationale Wochen gegen Rassismus 2024

In Dresden fanden die "Internationalen Wochen gegen Rassismus" vom 11. März bis zum 6. April 2024 statt. ‚Menschenrechte für alle - auch in Dresden?‘ fragte die Landeshauptstadt Dresden und beteiligte sich ebenfalls mit einem vielfältigen Veranstaltungsprogramm an den Aktionswochen. Auch die Städtischen Bibliotheken Dresden luden zu Veranstaltungen ein.

Wanderausstellung ToleranzRäume

Die Ausstellung ToleranzRäume war vom 20. März bis 05. April 2024 auf dem Altmarkt zu sehen. Schirmherr war Oberbürgermeister Dirk Hilbert.

Die Eröffnung fand am 20. März um 16 Uhr mit Bürgermeister Jan Pratzka, Empowermenttrainerin Flaurita Maffokang, Markus Rindt von den Dresdner Sinfonikern und weiteren Gästen statt. Die ganztägig öffentlich und kostenfrei zugängliche Ausstellung lud Besucher ein, über Toleranz im Zusammenleben zu diskutieren. Täglich führten Vor-Ort-Guides von 15 bis 18 Uhr Interessierte durch die Ausstellung.

Veranstalter war die Aktion Zivilcourage e.V. in Kooperation mit der Landeshauptstadt Dresden und den Dresdner Sinfonikern. Die Städtischen Bibliotheken Dresden unterstützten das Projekt und boten am 25. und 26. März Workshops für Schulklassen zum Thema Toleranz an.

Altmarkt Dresden mit Ausstellungsräumen — Eröffnung der ToleranzRäume am 20. März 2024 auf dem Altmarkt

Frau vor Wand mit Schrift — Die Ausstellung ist bis zum 5. April in Dresden.

20240320_Eröffnung_ToleranzRäume (3).png — Eröffnung mit Jan Pratzka und weiteren Gästen

Veranstaltungen 2024

Die Städtischen Bibliotheken Dresden beteiligten sich mit drei öffentlichen Veranstaltungen im Kulturpalast und der Bibliothek Neustadt.

Schulveranstaltungen

Veranstaltungen in Städtischen Bibliotheken Dresden sensibilisieren junge Menschen gegen Rassismus

Veranstaltungen in Städtischen Bibliotheken Dresden sensibilisieren junge Menschen gegen Rassismus

Im Rahmen der Aktionswochen gegen Rassismus 2024 werden neben den öffentlichen Veranstaltungen in der Zentralbibliothek und der Bibliothek Neustadt in weiteren Zweigstellen nicht-öffentliche Veranstaltungen für Schulklassen geplant, um Kinder und Jugendliche für Toleranz, Gleichberechtigung und Antidiskriminierung zu sensibilisieren.

Die Bibliotheken Bühlau, Laubegast, Gorbitz und Prohlis beteiligen sich an den Aktionswochen. Schüler*innen im Grundschulalter und weiterführender Schulen im Dresdner Stadtraum erwarten Veranstaltungen mit Autorinnen und ein Workshop mit Musikern der Banda Comunale im Rahmen von „COME TOGEHTHER“, dem Projekt der Banda für Schulklassen.

Zu Besuch in den Bibliotheken Bühlau und Gorbitz war an zwei Terminen im März die Autorin Sonja Eismann. Ihre Bücher "Wie siehst Du denn aus - warum es normal nicht gibt?" und "Wo kommst Du denn her?" geben Kinder im Grundschulalter einen Zugang, sich mit den Themen Migration, Flucht und Diversität zu beschäftigen. Bücher, die anhand offenherziger Illustrationen zeigen, wie individuell und unterschiedlich Mensch sind. Sonja Eismann regte die Kinder in Gesprächsrunden durch persönliche Fragen an, Gemeinsamkeiten und Unterschiede in Bezug auf die Begriffe Herkunft, Essen und Sprache herauszufinden. Auch die Themen Freundschaft und Selbstbewusstsein beschäftigen die Gruppen.

Die Bibliotheken Laubegast und Prohlis boten ebenfalls an zwei Terminen Schulveranstaltungen im Rahmen der Internationalen Wochen gegen Rassismus an. Im Gespräch mit der Autorin Kathrin Schrocke zu ihrem Buch "Weiße Tränen" wurde Schülerinnen und Schülern weiterführender Schulen Anregungen gegeben, um ihre eigenen Positionen über die Themen Diskriminierung und Alltagsrassimus nachzudenken. Das Interesse am Thema Rassismus war in den Schulklassen sehr groß. Im Erfahrungsaustausch mit der Autorin sprachen die Jugendlichen auch über ihre Erfahrungen im Schulalltag.

Die Veranstaltungen haben nicht nur Wissen vermittelt, sondern auch Verständnis und Empathie gefördert und ermutigt, den Dialog zu suchen.

Autorin Sonja Eismann liest mit Kindern in den Bibliotheken Bühlau.

Sonja Eismann: Wo kommst du denn her? | Wo kommst du denn her?

Autorin Kathrin Schrocke zu Besuch in der Bibliothek Prohlis.

Autorin Kathrin Schrocke mit "Weisse Tränen"

Workshop mit Musikern der Banda Comunale

Musikworkshop "Come Together" | 16. März 2024 | Zentralbibliothek

Musikworkshop "Come Together" | 16. März 2024 | Zentralbibliothek

Zwei Musiker aus der Banda Comunale waren an drei Terminen in der Zentralbibliothek, der Bibliothek Neustadt und Plauen zu Besuch, um mit Kindern und Jugendlichen Musik zu machen. Es ging um Rhythmus und Gesang, Bodypercussion, Sounds und Loops. Die Banda Comunale spielt Musik aus der ganzen Welt, auch die Musiker*innen haben Wurzeln in mehr als zehn verschiedenen Ländern. In ihrer Musik und in ihrer Zusammenarbeit geht es immer auch um verschiedene Einflüsse und Hintergründe.

Im Projekt "COME TOGEHTHER" möchten die Musiker*innen mithilfe von musikalischen und performativen Spielen mit Kindern und Jugendlichen an Schulen ins Gespräch kommen, um über die Themen Diversität, Migration, Rassismus, Heimat, Klassismus und Verständigung zu sprechen.

20240315_Plauen_BandaComunale (2).png — Musiker der Banda Comunale zu Gast in der Bibliothek Plauen

Lesung und Gespräch mit Betiel Berhe

Sachbuch vorgestellt: Nie mehr leise - Die neue migrantische Mittelschicht | Lesung und Gespräch | 19. März 2024 | Zentralbibliothek

Betiel Berhe: "Nie mehr leise - Die neue migrantische Mittelschicht" — Buchcover: "Nie mehr leise - Die neue migrantische Mittelschicht"

Sachbuch vorgestellt: Nie mehr leise - Die neue migrantische Mittelschicht | Lesung und Gespräch | 19. März 2024 | Zentralbibliothek

Betiel Berhe, ist studierte Ökonomin und Aktivistin. In der Vergangenheit war sie für zahlreiche internationale sowie nationale Organisationen und NGOs tätig. Heute ist sie in unterschiedlichen rassismuskritischen Netzwerken aktiv, hält Vorträge, gibt Workshops und berät zu Social Justice Themen wie Klasse/ Klassismus, (Anti-)Rassismus, Migration und Bildung.

Anhand ihrer eigenen Biographie und anderer Lebensgeschichten erzählt Betiel Berhe in ihrem Buch "Nie mehr leise" auf persönliche und augenöffnende Weise, wie eine neue migrantische Mittelschicht wächst, die sich gegen strukturellen Klassismus und Rassismus stellt. Wie schwer ist sozialer Aufstieg? Was ist mit den feinen Unterschieden? Berhes vielfältige Rollenerfahrungen eröffnen den Blick für Solidaritäten, dort, wo andere schon jede Hoffnung aufgegeben haben.

Eröffnet wurde der Abend von Christian Steinert, Koordinator im Bereich Integration der Städtischen Bibliotheken Dresden. Durch das Gespräch führte die Moderatorin Fatima Khan.

Diashow

Gesprächsrunde — Betiel Berhe, Fatima Kahn (Moderatorin) und Christian Steinert (Koordinator Integration | SBD)

Diskriminierung unter der Lupe – Muster von Rassismus und Ableismus

Diskussion und Gespräch | 27. März 2024 | Bibliothek Neustadt

Rassismus und Ableismus (Diskriminierung von Menschen mit Behinderung) gehören zum Alltag vieler Menschen. Oft erkennen wir nicht, dass wir selbst andere Menschen ausgrenzen, benachteiligen oder herabwürdigen. Es braucht dringend mehr Aufklärung zum Thema Diskriminierung und mehr Handlungswissen dazu.

Wie erkenne ich Diskriminierung und was kann ich tun?

Um diese zentrale Frage drehte sich die Gesprächsrunde mit Mitarbeiter*innen des Antidiskriminierungsbüro Sachsen e.V., der Stadt AG e.V. und der Initiative "NEUSTAD(t)RAUM". Anlässlich der "Internationalen Wochen gegen Rassismus" haben sie das Publikum dazu eingeladen, sich mit dieser und weiteren Fragen auseinanderzusetzen. Führt die Erkenntnis, dass unterschiedliche Diskriminierungserfahrungen nach ganz ähnlichen Mustern verlaufen zu mehr Solidarität und Akzeptanz zwischen unterschiedlichen Personengruppen?

Alle fünf Referent*innen brachten ihre Expertise zu den Themen Diskriminierung allgemein, Rassismus, Ableismus, Autismus und Menschen mit psychischer und körperlicher Behinderung ein.

Die Veranstaltung wurde mit Gebärdendolmetscher*innen begleitet.