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https://www.bibo-dresden.de/de/aktuelles/2022/2022-02-11_Wenn-jeder-wartet-bis-der-andere-anfaengt.php 21.03.2022 14:59:19 Uhr 28.03.2024 17:16:42 Uhr

„Wenn jeder wartet, bis der andere anfängt.“

Die Zentralbibliothek gestaltet vom 7. bis 18. März ein Begleitprogramm für Schulklassen zu Udo Zimmermanns Kammeroper „Weiße Rose“ an der Semperoper

Die „Weiße Rose“ ist die wohl bekannteste Widerstandsgruppe des Dritten Reiches, deren Kern die Geschwister Hans und Sophie Scholl bildeten. Zu ihren Mitstreitern zählten Willi Graf, Christoph Probst, Alexander Schmorell und Professor Kurt Huber. Mit selbst verfassten und verbreiteten Flugblättern versuchten sie seit 1942, die Bevölkerung über die Verbrechen des NS-Regimes aufzuklären und zunächst zum passiven, später auch aktiven Widerstand aufzurufen. Nachdem die Geschwister Scholl bei einer ihrer Aktionen erwischt und verraten wurden, standen sie im Februar 1943 vor Gericht. Es folgte ein kurzer Prozess, bei dem beide zum Tode verurteilt wurden. „Es lebe die Freiheit“ soll Hans Scholls letzter Satz gewesen sein.

Hans war zum Zeitpunkt der Verurteilung 24 Jahre, Sophie gerade einmal 21 Jahre alt. Es ist kaum vorstellbar, welche Emotionen und Gedanken ihnen in den letzten Stunden vor ihrer Hinrichtung durch den Kopf gingen. Die Kammeroper „Weiße Rose“ von Udo Zimmermann nimmt sich genau dieser Thematik an. Das Libretto von Wolfgang Willaschek basiert größtenteils auf Tagebucheinträgen und Briefen der Geschwister Scholl. Es ist ein abstrakter Text, Erinnerungsbilder wechseln mit visionären Szenen, dazwischen stehen moralische Ansprachen an das Publikum. Am Ende steht über allem die Frage: Wie hätten wir gehandelt?

Begleitend zur Neuinszenierung der Kammeroper „Weiße Rose“ an der Semperoper Dresden, bietet die Zentralbibliothek ein Begleitprogramm für Schulklassen an. An insgesamt vier Stationen erarbeiten sich die Lernenden Informationen zu den Widerstandsbewegungen "Leipziger Meuten" und "Weiße Rose". Eine Station befasst sich außerdem mit dem Dresdner Komponisten Udo Zimmermann und seiner 1986 veröffentlichten Oper für zwei Sänger und 15 Instrumentalisten. Zudem konnten mit Benjamin Knödler („Young Rebels“) und Johannes Herwig („Bis die Sterne zittern“) erstklassige Autoren sowie die beeindruckende Illustratorin Ingrid Sabisch („Sophie Scholl: Die Comic-Biografie“) gewonnen werden, die im Rahmen dreier Lesungen ihre Bücher vorstellen.

Die Lesungen sind bereits ausgebucht. Für die Stationsarbeit gibt es noch freie Termine.
Von 7.-18.3., täglich 8.30-13 Uhr, Dauer: 90 Minuten

Anmeldung unter m.reinhold@bibo-dresden

Weitere Informationen zur Inszenierung an der Semperoper Dresden: https://www.semperoper.de/spielplan/stuecke/stid/weisse-rose/61703.html#a_28909