Landeshauptstadt Dresden - bibo.dresden.de https://www.bibo-dresden.de/de/veranstaltungen/017-Johannas-Buechertipps.php 27.09.2023 15:54:46 Uhr 17.09.2024 08:11:34 Uhr |
Buchtipps von Johanna / Book tips
Hallo, mein Name ist Johanna Wegner. Ich habe mein FSJ in der Zentralbibliothek absolviert und habe im Zuge dessen Bücher aus verschiedenen Genres rezensiert. Die Rezensionen gibt es jeweils auf Deutsch und auf Englisch. Kurzrezensionen zu jedem Buch befinden sich auf unseren Instagram und Facebook Accounts.
Viel Spaß beim Lesen!
__________
Hello, my name is Johanna Wegner. I have been doing my voluntary year at the Central Library and have been reviewing books from various genres in the course of it. The reviews are available in German and in English. You can find short reviews of each book on our Instagram and Facebook accounts.
Have fun reading!
Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt: Der Mann der kein Mörder war / Dark Secrets
Deutsche Rezension:
Der Krimi „Der Mann der kein Mörder war“ von Michael Hjorth und Hans Rosenfeldt erschien 2013 im Rowohlt Verlag. Er behandelt den brutalen Mord eines Jungen und dessen Aufklärung mithilfe des Kriminalpsychologen Sebastian Bergmann. Dies ist der erste von sieben Bänden aus der Reihe „Ein Fall für Sebastian Bergmann“.
Sebastian Bergman, Kriminalpsychologe: Hochintelligent. Unausstehlich. In einem Waldstück bei Västerås wird die Leiche eines Jungen entdeckt – brutal ermordet, mit herausgerissenem Herzen. Roger war Schüler eines Elitegymnasiums, ein sensibler Junge. Die Polizei vor Ort ist überfordert, und so reist Kommissar Höglund mit seinem Team aus Stockholm in die Provinz. Dort trifft er überraschend einen alten Bekannten: Sebastian Bergman, ein brillanter Kriminalpsychologe und berüchtigter Kotzbrocken. Er bietet Höglund seine Hilfe an. Das Team ist wenig begeistert, doch schon bald wird der hochintelligente Bergman unverzichtbar. Denn in Västerås gibt es mehr als eine zerstörte Seele ...
Ich bin generell kein Krimi Fan. Dennoch wollte ich dem Genre nochmal eine Chance geben und so unvoreingenommen wie möglich an das Buch herangehen.
Den Schreibstil finde ich okay. Durch die unterschiedlichen Sichtweisen fällt es leicht, alle Charaktere etwas kennen zu lernen. Allerdings kommt es deshalb auch zu einer Fülle an Informationen zu den vielen Charakteren, was mich vor allem am Anfang des Buches etwas überfordert hat.
Sehr gut gefallen hat mir auf der anderen Seite, dass es immer wieder kurze Ausschnitte aus der Sicht des Mörders gab. Gerne hätte ich davon noch mehr gelesen. Auch die generelle Idee von dem Mörder, der als „Der Mann der kein Mörder war“ bezeichnet wird, gefällt mir sehr gut und lässt mich auch jetzt noch, einige Tage nachdem ich das Buch beendet habe, über diese Person und die Sichtweise des Mörders auf den Mord nachdenken. Wie die Person zu Beginn des Buches auf den Mord blickt fesselt mich sehr.
Die Handlung der ersten und letzten hundert Seiten war wirklich spannend. Dennoch finde ich persönlich den Mittelteil etwas langatmig. In diesem hat mir die Spannung, die am Ende des Buches wieder zu spüren war, gefehlt.
Die Hauptfigur Sebastian Bergmann ist ein sehr interessanter Charakter. Zum einem finde ich Ihn durch sein Verhalten zu anderen Charakteren sehr unsympathisch, trotzdem ist seine Geschichte und seine Vergangenheit spannend und macht Lust auf den zweiten Teil. Dennoch konnte ich zu keinem einzigen Charakter eine wirkliche Bindung aufbauen. Keinen lernt man so richtig kennen, was ich auf die Fülle der Charaktere schiebe. Wenn aus so vielen Sichten erzählt wird bleiben nun mal nicht genügend Seiten um die Charaktere tief kennen zu lernen.
Für Krimi-Liebhaber ist dieses Buch auf jeden Fall zu empfehlen. Das Ende hat mich überrascht und Lust auf einen zweiten Teil gemacht. Die Geschichte ist gut durchdacht, nur an Spannung fehlt es mir in der Mitte des Buches. 3,5/5 Sternen.
English review:
The book "Dark Secrets" by Michael Hjorth and Hans Rosenfeldt is a swedish Crime novel. It tells the story of the brutal murder of a boy and how it was solved with the help of criminal psychologist Sebastian Bergmann. This is the first of seven books in the series "A Sebastian Bergman Thriller".
Sebastian Bergman, criminal psychologist: highly intelligent. Ineffable.
The body of a boy is discovered in a forest near Västerås - brutally murdered, with his heart ripped out. Roger was a student at an elite high school, a sensitive boy.
The local police are overwhelmed, so Inspector Höglund and his team travel from Stockholm to the province. There he surprisingly meets an old acquaintance: Sebastian Bergman, a brilliant criminal psychologist and notorious puke. He offers Höglund his help. The team is less than enthusiastic, but soon the highly intelligent Bergman becomes indispensable. Because in Västerås there is more than one destroyed soul ...
I am generally not a crime novel fan. Nevertheless, I wanted to give the genre another chance and approach the book as unbiased as possible.
I think the writing style is okay. The different points of view make it easy to get to know all the characters a bit. However, it also comes to an abundance of information about the many characters, which overwhelmed me a bit, especially at the beginning of the book. On the other hand, I really liked the fact that there were always short excerpts from the killer's point of view. I would have liked to read more of them.
I also really like the general idea of the murderer being referred to as "The Man Who Wasn't a Murderer" and even now, a few days after I finished the book, it makes me think about this person and the murderer's perspective on the murder. How the person looks at the murder at the beginning of the book really captivates me.
The plot of the first and last hundred pages was really exciting. However, I personally find the middle section very lengthy. Especially in this part, I missed the tension that was felt again at the end of the book.
The main character Sebastian Bergmann is a very interesting character. On the one hand, I find him very unsympathetic due to his behavior towards other characters, yet his story is exciting and makes me want to read the second part.
Nevertheless, I could not build a real bond with any of the characters. You don't really get to know any of them, which I blame on the abundance of characters. When the story is told from so many points of view, there are not enough pages to get to know the characters deeply.
For crime fiction lovers, I definitely recommend this book. The ending surprised me and made me want to read a second part. The story is well thought out, only lacking suspense for me in the middle of the book. 3.5/5 stars.
Colleen Hoover: Nur noch ein einziges Mal / It ends with us
Deutsche Rezension:
»So was wie schlechte Menschen gibt es nicht. Wir sind alle bloß Menschen, die manchmal schlimme Dinge tun.« (Nur noch ein einziges Mal)
Colleen Hoover zählt zu meinen absoluten Lieblingsautor*innen. Auch mit ihrem Roman „Nur noch ein einziges Mal“, welcher im deutschen 2017 im dtv-Verlag erschienen ist, konnte Sie mich mal wieder überzeugen.
Als Lily Ryle kennenlernt, scheinen all ihre Träume wahr zu werden: eine neue Stadt, der erste Job und dann noch Ryle – überaus attraktiv, überaus wohlhabend und überaus erfolgreich. Vergessen scheint Lilys schwierige Kindheit. Vergessen auch Atlas, ihre erste Liebe. Und dann steht Atlas auf einmal vor ihr. Als Ryle von ihrer gemeinsamen Vorgeschichte erfährt, weckt dies seine Eifersucht …
Wichtig vor dem Lesen ist es bei diesem Buch, die Triggerwarnung zu lesen. Wer diese nicht lesen möchte, da sie Spoiler für das Buch enthält, überspringt einfach den Rest des Absatzes - In diesem Buch wird häusliche Gewalt gegenüber Frauen thematisiert. Dementsprechend kann dieses Buch triggern und ist deshalb nicht für jeden zu empfehlen.
Colleen Hoovers Schreibstil ist unglaublich fesselnd. Von der ersten Seite an fällt es leicht, sich in der Geschichte zu verlieren. Die Emotion der Figuren werden sehr stark übermittelt und somit auf den/die Leser*in übertragen. Dies gibt dem Buch eine ungewöhnliche Tiefe und lässt den/die Leser*in das Verhalten von Personen und das allgemeine Thema besser verstehen. Mir geht daher das Buch sehr nah.
Das Buch ist aus der Sicht von Lily Bloom geschrieben. Während Sie in der Gegenwart in Boston lebt und sich den Traum eines eigenen Blumenladens erfüllt gibt es im Laufe der Handlung immer wieder Rückblicke in Form von Tagebucheinträgen der 15-jährigen Lily. In diesen lernt der/die Leser*in ihre erste Liebe Atlas kennen. Durch die Teilung des Romans in Vergangenheit und Gegenwart bleibt die Geschichte durchgängig spannend und man lernt immer neue Seiten von Lily und ihrer Vergangenheit kennen. Während Lily in der Gegenwart etwas durchmachen muss, was auch schon Ihre Mutter erlebt hat, habe ich mich immer wieder gefragt, wie ich in dieser Situation handeln würde und bin zu keinem Ergebnis gekommen. Sie ist eine sehr starke und mutige Hauptprotagonistin. Ihre Gedankengänge sind gut nachvollziehbar und trotz ihrer schwierigen Situation ist sie dem/der Leser*in sehr nah.
Auch zu den Nebencharakteren konnte ich schnell eine Bindung aufbauen. Außerdem ist es sehr interessant, wie mehrere Charaktere starke Wendungen durchmachen, mit denen ich nicht gerechnet hatte.
Im Nachwort der Autorin erzählt diese von ihrer Inspiration für das Buch: Ihre eigene Mutter. Dies gibt dem Buch noch einmal eine neue Tiefe und hat mich zu Tränen berührt.
Alles in Allem hat mich das Buch sehr überzeugt. Es ist auf keinem Fall auf die leichte Schulter zu nehmen und sollte mit Bedacht gelesen werden. Trotz dessen ist es ein wirklich toller Roman, welcher mir persönlich zu vielen Themen eine neue Sichtweise gezeigt hat. 5/5 Sternen.
English review:
“There is no such thing as bad people. We’re all just people who sometimes do bad things.”
Colleen Hoover is one of my absolute favorite authors. With her novel "It Ends With Us", which was published in 2016, she was able to convince me once again.
When Lily meets Ryle, all her dreams seem to come true: a new city, the first job and then Ryle - extremely attractive, extremely wealthy and extremely successful. Lily's difficult childhood seems forgotten. Atlas, her first love, is also forgotten. And then Atlas is suddenly standing in front of her. When Ryle learns of their shared history, it arouses his jealousy ...
Before reading this book, it is important to read the trigger warning. If you don't want to read it because it contains spoilers for the book, just skip the rest of the paragraph.
This book deals with domestic violence towards women. Accordingly, this book, as well as the following review, can be triggering and is therefore not recommended for everyone.
Colleen Hoover's writing style is incredibly captivating. From the first page, it is easy to get caught up in the story. The emotion of the characters is very strongly communicated and thus transferred to the reader. This adds an unusual depth to the book and allows the reader to better understand the behavior of characters and the general topic.
The book is written from the point of view of Lily Bloom. While she currently lives in Boston and fulfills her dream of owning her own flower store, there are repeated flashbacks in the form of diary entries of the 15-year-old Lily in the course of the plot. In these, the reader gets to know her first love Atlas. By dividing the novel into past and present, the story remains exciting throughout and you always get to know new sides of Lily and her past. While Lily has to go through something in the present that her mother has already experienced, I kept asking myself how I would act in this situation and came to no conclusion. She is a very strong and brave main character. Her thought processes are well comprehensible and despite her difficult situation she is very close to the reader.
I was also able to quickly build a bond with the side characters. I find it very interesting how several characters go through strong turns, which I had not expected.
In the author's afterword, she talks about her inspiration for this book: her own mother. This adds a new depth to the book and moved me to tears.
All in all, the book has convinced me very much. It is in no way to be taken lightly and should be read with caution. Nevertheless, it is a really great novel, which has shown me personally a new perspective on many issues. 5/5 stars.
Julia Dippel: Cassardim Trilogie
Diese Bücher sind bisher noch nicht auf Englisch erschienen. Deswegen entfällt die englische Rezension auf dieser Website. Die Rezension auf Englisch finden Sie hier.
__________
These books have not yet been published in English. Therefore, the English review on this website is not included. You can find the review in English here.
Cassardim 1: Jenseits der goldenen Brücke
„Wenn die Wüste fließt wie ein trockenes Meer, Felsen schweben, Wälder wandern, Städte über Chaos-Fluten thronen und der Nebel deine Erinnerungen stiehlt, dann bist du jenseits der Goldenen Brücke – im Reich der Toten.“
„Cassardim – jenseits der goldenen Brücke“ ist der erste Teil der Fantasy-Trilogie von Julia Dippel. Er erschien 2019 im Verlag Planet! der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH.
Die Hauptprotagonistin Amaia ist gerade 16 geworden – zum achten Mal. Warum ihr Familie so langsam altert und sie keinem ihrer Geschwister ähnelt wahren ihre Eltern streng als Geheimnis. Eines Tages bringen ihre Geschwister einen geheimnisvollen Gefangenen nach Hause – Noár, der ebenso wenig menschlich ist wie sie. Doch dann wird Amaias Familie angegriffen und plötzlich ist Noár ihre letzte Hoffnung: Er verlässt mit ihnen die Menschenwelt und bringt sie nach Cassardim, ins Reich der Toten, wo Amaia zwischen Intrigen, Armeen, lebendig gewordenen Landschaften, unwirklichen Kreaturen und mächtigen Fürstenhäusern endlich ihre Antworten findet – und ihr Herz verliert.
Cassardim 1 ist mein erstes Buch von Julia Dippel. Durch mein Umfeld und Social-Media habe ich sehr viel Gutes über die Reihe gehört und dementsprechend waren meine Erwartungen an das Buch groß.
Überzeugt haben mich vor allem das Worldbuilding und der Schreibstil. Die Idee hinter dem Reich und das System der Magie hat mich ab dem Zeitpunkt, an dem man Cassardim zu ersten Mal betreten hat, gefesselt. Etwas Ähnliches habe ich noch nie zuvor gelesen, was in Fantasy Büchern nicht so oft vorkommt.
Die Spannung der Geschichte steigt stetig, auch wenn Sie in der Mitte des Buches zeitweise etwas nachlässt, was mich persönlich aber nicht sonderlich stört. Zum Schluss hin passiert dann plötzlich so viel auf einmal, dass man gefühlt gar keine Zeit mehr hat, das gelesene zu verarbeiten. Dadurch verliert man etwas den Überblick über die Handlung.
Die Themen, die im Buch angesprochen werden (Familie, Identität, Heimat, Freundschaft, Vertrauen und Intrigen), sind für ein Fantasy Buch vielleicht nichts Neues, aber ich lese trotzdem immer wieder gerne darüber.
Von den Charakteren haben mir vor allem die Nebencharaktere gefallen. Auch an den Hauptcharakteren habe ich nicht wirklich was auszusetzen, besonders Noár und die Beziehung zu Amaia fand ich interessant, aber überrascht haben mich die Charaktere im Wesentlichen nicht.
Wie schon zuvor erwähnt ist für mich der Schreibstil ein Highlight in diesem Buch. Es ist sehr angenehm zu lesen, die Geschehnisse sind gut visuell erfassbar und man kann, vor allem zum Ende hin, gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Positiv hervorzuheben sind auf jeden Fall die Karte und das Glossar, was es einen deutlich erleichtert, sich in Cassardim zurecht zu finden. Noch dazu gibt es eine wirklich tolle Website von Julia Dippel, auf der es zu dem Buch einen Buchtrailer gibt. Auch sind auf dieser Seite nochmal die Völker Cassardims erklärt und es gibt wirklich schöne Zeichnungen von den Charakteren. Umso enttäuschender finde ich es, dass mich das Cover des Buches so gar nicht anspricht. Wenn es mir nicht empfohlen worden wäre, hätte ich das Buch wohl nicht gelesen.
Insgesamt hat mich das Buch überzeugt. Es hat Spaß gemacht, zu lesen und ich bin gespannt auf den nächsten Teil. Solltet ihr wie ich Bedenken wegen des Covers haben, dann schaut auf jeden Fall auf der Website vorbei, denn die Hauptcharakterin sieht NICHT so aus, wie das Mädchen auf dem Cover. Cassardim 1 ist auf jeden Fall empfehlenswert, weshalb das Buch am Ende 4,5 von 5 Sternen von mir bekommen hat.
Cassardim 2: Jenseits der Schwarzen Treppe
Wow! Anders kann ich meine Empfindungen zu "Cassardim 2: Jenseits der Schwarzen Treppe" von Julia Dippel nicht zusammenfassen. Ich bin einfach nur sprachlos.
Romantisch, gefährlich, mitreißend – Die Liebe zwischen Amaia und Noár muss sich beweisen! Als Goldene Erbin und Verlobte des Schattenprinzen ist Amaia den Mächtigen in Cassardim ein Dorn im Auge. Besonders in der Schattenfeste, wo Liebe als Schwäche gesehen wird, schwebt Amaia in großer Gefahr. Um sie zu schützen, ist Noár gezwungen, erneut zu dem skrupellosen Prinzen zu werden, den alle so fürchten. Doch wieder einmal ist nichts, wie es scheint, sodass nicht nur Amaias Herz auf eine harte Probe gestellt wird.
Der zweite Teil der Cassardim Reihe hat mich einfach umgehauen. Der Schreibstil gefällt mir, wie schon im ersten Teil, sehr. Julia Dippel schafft es unglaublich gut, die Gefühle der Charaktere aufs Papier zu bringen und den/die Leser*in darin eintauchen zu lassen. Die Handlung bleibt über das ganze Buch hinweg spannend und bringt viele unerwartete Wendungen mit sich, wobei die Liebesgeschichte der beiden Hauptcharaktere gut mit den politischen Intrigen verwoben ist.
Wie auch schon im ersten Teil sind mir vor allem die Nebencharaktere in diesem Buch richtig ans Herz gewachsen und auch die Hauptcharaktere habe ich mehr zu schätzen gelernt. Insbesondere Amaias Humor und ihre moderne Einstellung zu den Dingen in Cassardim haben mir gefallen. Auch nimmt Sie die Dinge nicht nur hin, sondern sie hinterfragt sie auch. Man spürt, dass Sie sich vom ersten zum zweiten Buch hin weiterentwickelt hat.
Der Cliffhänger am Ende hat mich echt umgehauen, obwohl ich wusste, dass einer kommen würde. Dennoch hätte ich nie mit dieser Wendung gerechnet.
Auch in diesem Buch spürt man wieder, wie viel Arbeit Julia Dippel in ihre Bücher steckt. Vor dem ersten Kapitel gibt es eine Zusammenfassung vom ersten Teil, was extrem hilfreich ist, sollte es schon etwas her sein, dass man den ersten Teil gelesen hat. Außerdem gibt es wieder ein Glossar und eine Karte von Cassardim und dazu auch noch eine schöne Zeichnung der beiden Hauptcharaktere auf der letzten Seite. Man spürt sehr die Liebe zum Detail in diesem Buch.
Das einzige, was mich wie auch schon beim ersten Teil nicht überzeugen konnte ist das Cover. Aber was wirklich zählt, ist und bleibt der Inhalt, weshalb ich über das Cover auch gut mal hinwegsehen kann.
Der zweite Teil von Cassardim bringt alles mit sich, was ich mir von einem guten Fantasy-Buch erhoffe. Intrigen, Verrat, Liebe und vor allem ein wundervolles System der Magie und ein atemberaubendes Wordbuilding. Man verliert sich beim Lesen vollkommen in dieser tollen Welt und kann gar nicht mehr aufhören zu lesen. Ich bin schon extrem gespannt auf den dritten Teil. Große Leseempfehlung für alle Fantasy-Liebhaber*innen! 5/5 Sternen!
Cassardim 3: Jenseits des tanzenden Nebel
Episch, Spannend und Herz zerreißend!
„Cassardim – Jenseits des tanzenden Nebel“ ist der dritte und letzte Teil der Cassardim-Reihe von Julia Dippel. Er ist 2021 unter Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlags GmbH erschienen.
Der Kaiser ist tot, doch Amaias Status als Goldene Erbin ist nach wie vor umstritten. Sie steht zwischen der Tradition und einer Revolution – größer, als Cassardim sie je gesehen hat. Noár ist bemüht, sie aus der Schusslinie zu halten, aber Amaia verfolgt eigene Pläne. Sie muss das wachsende Chaos aufhalten, das von ihrem frisch vermählten Ehemann Besitz ergreift. Um ihn, Cassardim und die Menschenwelt zu retten, versammelt sie auf eigene Faust die Erben aller Reiche um sich und begibt sich mit ihnen auf die gefährliche Suche nach einem neuen Juwel der Macht. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, an dessen Ende sie nicht nur ihre große Liebe verlieren könnte …
Vor dem letzten Teil der Reihe hatte ich wirklich Angst. Nicht nur, weil danach die Reihe zu Ende ist, sondern auch wegen des Cliffhängers am Ende des zweiten Teils.
Wieder einmal überzeugt hat mich Julia Dippel mit ihrem wunderschönen Schreibstiel. Mir fiel es von Anfang an leicht, mich in die Charaktere hinein zu versetzten und in die Welt Cassardims einzutauchen. Sobald ich das Buch angefangen hatte konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen.
Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptcharakteren wirkt zu keiner Zeit aufdringlich. Es gibt eine gute Mischung von politischen Intrigen und der Liebesgeschichte, wie es auch schon im zweiten Teil aufzufinden war.
Die Handlung generell ist flüssig mit viel Spannung, Humor und Wendungen und hat keine unangenehmen Längen. Was das Ende betrifft bin ich mir nicht ganz sicher, inwieweit ich damit glücklich bin. Es passt sowohl zur Handlung, als auch zu den Charakteren, dennoch kann ich mir kein wirkliches Urteil bilden. Trotzdem hat mich die Handlung unglaublich berührt. Ich saß nicht nur einmal weinend über dem Buch und war absolut sprachlos. Das Buch hat im hinteren Einschlag eine Zeichnung, die man erst wirklich versteht, wenn man das Buch gelesen hat. Dies zeigt nochmals Julia Dippels Hingabe und Detailreichtum ihrer Bücher.
Die Charaktere sind mir über die drei Bücher sehr ans Herz gewachsen. Es gab einige Personen, die wirklich unerwartete Wendungen durchlebt haben, was mir sehr gut gefallen hat. Amaia macht über die drei Bücher eine tolle Veränderung durch und man merkt, wie sehr sie sich im Vergleich zum ersten Teil weiterentwickelt hat.
Die Cassardim Reihe von Julia Dippel ist auf jeden Fall empfehlenswert. Sie überrascht die Leser*innen immer wieder aufs Neue und macht deshalb einfach unglaublich Spaß zu lesen. Es fällt mir wirklich schwer, diese Reihe abzuschließen und ich werde vor allem die Charaktere sehr vermissen. 5/5 Sternen.
Brittainy C. Cherry: Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt / Disgrace
Deutsche Rezension:
Ein unglaublich packender und emotional berührender Roman, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.
Der New Adult Roman „Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt“ von Brittainy C. Cherry erschien 2019 im Lyx-Verlag.
Jackson Emery glaubt nicht an Versprechen. Und ich glaube nicht mehr an die Liebe. Ich bin zu zerbrochen für ihn. Er ist nicht der Richtige für mich. Und doch sind wir perfekt füreinander. Weil wir wissen, dass das zwischen uns nicht für immer sein wird. Weil wir die Hoffnung längst aufgegeben haben, dass uns jemand für den Rest unseres Lebens lieben könnte. Bis der Moment des Abschieds gekommen ist und wir plötzlich merken, dass wir nie wieder ohne einander sein können.
Neben Colleen Hoover ist Brittainy C. Cherry meine absolute Lieblingsautorin im New und Young Adult Bereich. Auch dieser Roman hat mir mal wieder gezeigt, wieso dies so ist.
Ihr Schreibstil holt einen von der ersten Seite an ab. Die Emotionen der Charaktere werden sehr stark übermittelt, wodurch auch mir es leichtgefallen ist, sich in die Charaktere hineinzuversetzen, obwohl die Hauptprotagonistin über 10 Jahre älter ist als ich. Auch gelingt es Brittainy C Cherry, wichtige Themen in ihre Bücher zu integrieren, ohne dass es gezwungen oder aufgesetzt wirkt, wodurch ich jedes Mal etwas Neues aus ihren Büchern mitnehme.
Die eben angesprochenen wichtigen Themen können für Menschen als Trigger wirken. Deshalb folgt nun eine Triggerwarnung. Diese enthält potentielle Spoiler für das gesamte Buch, deshalb wie immer: Wer nicht gespoilert werden will überspringt den Rest des Absatzes einfach. Im Buch werden folgende, möglicherweise triggernde Themen angesprochen: Verlust eines geliebten Menschen, exzessiver Alkoholkonsum, Fehlgeburten. Alle, die diese Themen triggern, sollten deshalb dieses Buch eher nicht lesen.
Der Roman ist aus Graces und Jacksons Sicht geschrieben. Grace ist ein unglaublich liebenswerter und selbstloser Charakter. Sie entwickelt sich im Laufe des Buches deutlich weiter und lässt den/die Leser*in an dieser Entwicklung teilhaben. Auch mit Jackson konnte ich sehr schnell warm werden. Er hat irgendetwas an sich, wodurch man ihn einfach nur lieben kann. Die Beziehung zwischen den beiden passiert langsam und wirkt in keiner Minute gezwungen. Die Chemie zwischen den beiden stimmt einfach.
„Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt“ ist so viel mehr als nur ein Liebesroman. Es geht darum, sich zu entwickeln, sich selbst zu finden und vor allem, sich selbst zu lieben. Jeden Teil, auch die Seiten, die man für nicht würdig erachtet. Eine sehr wichtige Aussage, vor allem für jüngere Leser*innen.
Brittainy C. Cherrys Bücher sind einfach zauberhaft. Sobald man eins gelesen hat, muss man auch alle anderen Bücher von Ihr lesen. „Wenn der Morgen die Dunkelheit vertreibt“ ist ein sehr berührender und emotionaler Roman mit zwei wirklich sympathischen Hauptcharakteren, die einem zum Lachen, Weinen und Nachdenken bringen. 5/5 Sternen.
English review:
"In his darkness, I found my light"
The New Adult novel "Disgrace" by Brittainy C. Cherry.
Jackson Emery doesn't believe in promises. And I don't believe in love anymore. I'm too broken for him. He's not the one for me. And yet we're perfect for each other. Because we know this won't be forever between us. Because we gave up hope long ago that someone could love us for the rest of our lives. Until the moment of parting comes and we suddenly realize we can never be without each other again.
Besides Colleen Hoover, Brittainy C. Cherry is my absolute favorite author in the New and Young Adult genres. Once again, this novel showed me why.
Her writing style pulls you in from the first page. The characters' emotions are conveyed very strongly, which made it easy for me to empathize with the characters, even though the main protagonist is over 10 years older than me. Additionally, Brittainy C Cherry manages to integrate important issues into her books without it seeming forced or contrived, which means I take away something new from her books every time.
The important issues just mentioned can act as triggers for people. Therefore, the following is a trigger warning. This contains potential spoilers for the entire book, so as always, if you don't want to be spoiled just skip the rest of the paragraph. The book addresses the following potentially triggering topics: Loss of a loved one, excessive drinking, miscarriages. Therefore, for those who find these topics triggering, do not read this book.
The novel is written from Grace's and Jackson's points of view. Grace is an incredibly likable and selfless character. She develops significantly over the course of the book and allows the reader to share this development. I also warmed up to Jackson very quickly. There is something about him that you just can't help but love.
The relationship between the two happens slowly and doesn't seem forced at any minute. The chemistry between the two is just right.
"Disgrace" is so much more than just a romance novel. It's about growth, finding yourself, and most of all, loving yourself. Every part, even the parts you don't think are worthy. A very important message, especially for younger readers.
Brittainy C. Cherry's books are simply magical. Once you read one you must read all of her other books. "Disgrace" is a very touching and emotional novel with two really likeable main characters that make you laugh, cry and think. 5/5 stars.
Leigh Bardugo: Krähen-Duologie / Six of Crows Duology
Teil 1 - Deutsche Rezension:
Ein grandioses Buch mit tollen Charakteren.
„Das Lied der Krähen“ ist das erste Buch einer Fantasy-Duologie von Leigh Bardugo. Es wurde 2017 im Knaur-Verlag veröffentlicht.
Ketterdam – pulsierende Hafenstadt, Handelsmetropole, Tummelplatz zwielichtiger Gestalten: Hier hat sich Kaz Brekker zur gerissenen und skrupellosen rechten Hand eines Bandenchefs hochgearbeitet. Eines Tages erhält er ein Jobangebot, das ihm unermesslichen Reichtum bescheren würde. Mit fünf Gefährten, die höchst unterschiedliche Motive antreiben, macht Kaz sich auf in den Norden, um einen gefährlichen Magier aus dem bestgesicherten Gefängnis der Welt zu befreien.
Es fällt mir wirklich schwer, meine Begeisterung für dieses Buch in Worte zu fassen. Die Welt, die Leigh Bardugo erschaffen hat, ist wundervoll ausgearbeitet und bietet eine große Fülle an Ländern und Kulturen. Ketterdam – der Ort, an der die Handlung startet – verzaubert und verstört einen zugleich. Es wird von der ersten Seite an deutlich, wir hart der Kampf ums Überleben in der Stadt ist.
Auch die anderen Schauplätze der Handlung haben mich von ihrer Komplexität und Liebe zum Detail überzeugt. Leigh Bardugo beschreibt ihre Welt so stark, dass man sich fühlt, als wäre man mitten in der Geschichte. Sie erzeugt eine düstere und mysteriöse Stimmung, die gut zu der Handlung passt. Der Schreibstil ist über das ganze Buch hinweg sehr angenehm und bringt einen tollen Ausgleich zwischen der ernsten Geschichte und humorvollen Elementen.
Die Handlung wird hauptsächlich aus sechs verschiedenen Perspektiven erzählt. Dies wirkt erst einmal sehr viel, dennoch schafft es die Autorin, jedem Charakter eine Tiefe zu geben, die ich so zuvor noch nie in einem anderen Buch gelesen habe.
Dies ist auch, was das Buch so unglaublich gut macht: Die Charaktere. Jeder von ihnen hat etwas außergewöhnliches, wodurch keine Sichtweise weniger interessant ist als eine andere. Im Laufe des Buches werden von jedem Charakter die Motive aufgedeckt, warum sie sich überhaupt auf die Mission eingelassen haben. Die Vorgeschichten der Charaktere haben mich nicht nur einmal sprachlos über dem Buch sitzen lassen.
Auch die Storyline gefällt mir gut. Was diese wirklich interessant macht, ist, dass man das Buch aus der Sicht der „Verbrecher“ erzählt wird und nicht, wie so oft, aus der Sicht der Helden. Noch dazu schafft es Leigh Bardugo, Probleme aus unserem alltäglichen Leben (wie zum Beispiel Rassismus) in Ihre Fantasy Welt einfließen zu lassen und dadurch auf die Probleme aufmerksam zu machen. „Das Lied der Krähen“ ist spannend, brutal, tiefgreifend, herzzerreißend und so vieles mehr.
Der Anfang des Buches kann etwas verwirrend sein, da sehr viele neue Begriffe fallen, die nicht alle erklärt werden. Ich würde empfehlen, vor diesem Buch die „Shadow and Bone“ Trilogie von Leigh Bardugo zu lesen, die mit dem Buch „Goldene Flammen“ beginnt. Diese spielt im gleichen Universum, aber einige Jahre früher und bietet eine ausführlichere Einführung in die Fantasy-Welt.
Auch noch zu erwähnen ist das wunderschöne Cover des Buches und die zwei Karten von den Schauplätzen der Handlung, die es sehr erleichtern, sich in der Geschichte zurecht zu finden.
Für alle, die auf Spannung, eine ausgeklügelte Storyline und den "Found-Family-Trope" stehen ist dies das perfekte Buch. Ich habe es von der ersten Seite an geliebt und lese es immer wieder gern. Mit jedem Lesen bemerkt man etwas neues, wodurch das Buch nur noch besser wird. 5/5 Sternen.
Book 1 - English review:
“I'm a business man," he'd told her. "No more, no less." "You're a thief, Kaz." "Isn't that what I just said?”“ ― Leigh Bardugo, Six of Crows
"Six of Crows" is the first book in a fantasy duology by Leigh Bardugo. It was published in 2015.
Ketterdam: a bustling hub of international trade where anything can be had for the right price—and no one knows that better than criminal prodigy Kaz Brekker. Kaz is offered a chance at a deadly heist that could make him rich beyond his wildest dreams. But he can’t pull it off alone. . . .
A convict with a thirst for revenge
A sharpshooter who can’t walk away from a wager
A runaway with a privileged past
A spy known as the Wraith
A Heartrender using her magic to survive the slums
A thief with a gift for unlikely escapes
Kaz’s crew is the only thing that might stand between the world and destruction—if they don’t kill each other first.
It is really hard for me to put my excitement for this book into words. The world that Leigh Bardugo has created is wonderfully elaborated and offers a great wealth of countries and cultures. Ketterdam - the place where the story starts - enchants and disturbs you at the same time. It becomes clear from the first page how tough the struggle for survival is in the city.
The other locations in the story also won me over with their complexity and attention to detail. Leigh Bardugo describes her world so strongly that you feel as if you are in the middle of the story. She creates a dark and mysterious mood that fits the plot well. The writing style is very pleasant throughout the book and brings a great balance between the serious story and humorous elements.
The plot is mainly told from six different perspectives. This seems like a lot at first, yet the author manages to give each character a depth that I have never read before in any other book.
This is also what makes the book so incredibly good: the characters. Each of them has something out of the ordinary, making no point of view less interesting than another. As the book progresses, each character's motives are revealed as to why they got involved in the mission in the first place. The back stories of the characters left me sitting speechless over the book more than once.
I also really like the storyline. What makes this really interesting is that the book is told from the point of view of the "criminals" and not, as it is so often, from the point of view of the heroes. Even more, Leigh Bardugo manages to incorporate problems from our everyday lives (such as racism) into your fantasy world, thereby drawing attention to the problems. "Six of Crows" is suspenseful, brutal, heartbreaking, and so much more.
The beginning of the book can be a bit confusing, as a lot of new terms are dropped, not all of which are explained. I would recommend reading the "Shadow and Bone" trilogy by Leigh Bardugo before this book. These books are set in the same universe but a few years earlier and provide a more detailed introduction to the fantasy world.
Also worth mentioning is the beautiful cover of the book, which fits the story well, and the two maps of the locations of the story, which makes it very easy to find your way through the story.
For anyone who likes suspense, an elaborate storyline, and the found-family trope, this is the perfect book. I loved it from the first page and enjoy reading it again and again. With each read you notice something new which only makes the book better. 5/5 stars.
Teil 2 - Deutsche Rezension:
„Das Gold der Krähen“ ist der zweite Teil einer Fantasy-Duologie von Leigh Bardugo. Er erschien 2018 im Knaur Verlag.
Sechs unberechenbare Außenseiter - ein unerreichtes Ziel - Rache! Kaz Brekker und seinen Krähen ist ein derart spektakulärer Coup gelungen, dass sie selbst nicht auf ihr Überleben gewettet hätten. Statt der versprochenen fürstlichen Belohnung erwartet sie jedoch bitterer Verrat, als sie nach Ketterdam zurückkehren. Haarscharf kommen die Krähen mit dem Leben davon. Doch Kaz trägt seinen Spitznamen »Dirtyhands« nicht ohne Grund – von jetzt an ist ihm kein Deal zu schmutzig um seinen betrügerischen Erzfeind Pekka Rollins zu vernichten.
Nachdem ich den ersten Teil der Reihe so geliebt habe, hatte ich entsprechend große Erwartungen an „Das Gold der Krähen“. Auch der zweite Teil der Reihe konnte mich überzeugen.
Ketterdam ist in diesem Teil der zentrale Schauplatz der Handlung. Die Stadt, über die man schon im ersten Teil einen Überblick erhalten hat, lernt man nun noch besser kennen. Sie bietet eine große Fülle an verschiedenen Orten, Atmosphären und Menschen, wodurch es nie langweilig wird, obwohl die Stadt im Laufe der Handlung so gut wie nie verlassen wird. Auch das generelle Worldbuilding ist toll. Die Länder und das System der Magie sind detailliert beschrieben und schlüssig durchdacht. Man merkt, wie viel Arbeit Leigh Bardugo in ihre Bücher steckt.
Besonders überzeugt haben mich die Charaktere, wie Ihr bestimmt schon in meiner Rezension zum ersten Teil der Reihe bemerkt habt. In dieser Rezension kann ich nun auch etwas genauer auf diese eingehen, was ich bei „Das Lied der Krähen“ noch nicht gemacht habe, um nichts vorweg zu nehmen.
Alle Charaktere machen über die beiden Bücher starke Entwicklungen durch. Kaz „Dirtyhands“ wirkt am Anfang sehr unnahbar und kalt. In diesem Teil bekommt der/die Leser*in allerdings einen Blick hinter die Fassade. Er hat mich immer wieder überrascht. Sei es mit der Entwicklung seiner Beziehungen zu den anderen Charakteren oder mit seinen zahllosen Plänen, die die Gruppe stets aus Notlagen gerettet haben. Inej „Das Phantom“ ist mutig und talentiert, vor allem im Umgang mit Messern, und hat mit ihrer ruhigen Art mein Herz gewonnen. Jesper, der beste Schafschütze weit und breit und Kazs rechte Hand, bringt durch seinen Humor viel Dynamik in die Gruppe. Trotz seiner Fehler kann man ihn einfach nur lieben. Die Grisha Nina ist allem voran eine Kämpferin. Mit ihrem selbstsicheren Charakter meistert Sie fast jede Situation – trotz der Ereignisse am Ende des ersten Teils. Matthias Leben steht ganz unter dem Konflikt seiner Ehre. Der ehemalige Soldat aus Fjerda ist hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu seinem Land und der Liebe zu der Frau, die er eigentlich hassen sollte. Wylan, der Sohn eines Krämers, hat ein Händchen für Sprengstoff und hilft der Gruppe nicht nur einmal mit seinem scharfen Verstand. Den schüchternen Jungen am Anfang der Handlung, der keine Ahnung hat, wie das echte Leben aussieht, lässt er in diesem Buch endgültig hinter sich. Ich kann echt nicht sagen, welchen der „Sechs Krähen“ ich am liebsten mag. Jeder hat etwas ganz Besonderes an sich, wodurch jede Sichtweise Spaß macht zu lesen.
Die romanischen Beziehungen zwischen den Charakteren stehen bei der Handlung im Hintergrund, werden allerdings dennoch nicht vernachlässigt. Sie sind sehr gut in die Handlung integriert.
Der Schreibstil ist wie zu erwarten genau so gut wie im ersten Teil. Die detaillierten Beschreibungen der Orte und der Charaktere lassen sie Geschichte real erscheinen. Ich habe gelacht, vor Spannung gezittert und geweint.
Die Storyline ist wie auch schon im ersten Teil sehr spannend, auch wenn mich die Idee hinter dem ersten Teil noch mehr überzeugen konnte. Dennoch kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen, sobald man anfängt zu Lesen.
Auch die Gestaltung des Buches gefällt mir gut. Das Cover und die Karte sind mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet worden und passen gut zur Geschichte.
Trotz der hohen Erwartungen konnte mich „Das Gold der Krähen“ überzeugen. Alle von Leigh Bardugos Büchern kann ich empfehlen, aber die Krähen-Duologie sind mit Abstand meine Liebsten. 5/5 Sternen.
Book 2 - English review:
"Crooked Kingdom" is the second part of a fantasy duology by Leigh Bardugo. It was published in 2016.
Kaz Brekker and his crew of deadly outcasts have just pulled off a heist so daring even they didn't think they'd survive. But instead of divvying up a fat reward, they're right back to fighting for their lives. Double-crossed and badly weakened, the crew is low on resources, allies, and hope. As powerful forces from around the world descend on Ketterdam to root out the secrets of the dangerous drug known as jurda parem, old rivals and new enemies emerge to challenge Kaz's cunning and test the team's fragile loyalties. A war will be waged on the city's dark and twisting streets - a battle for revenge and redemption that will decide the fate of the Grisha world.
After loving the first book in the series so much, I had correspondingly high expectations for "Crooked Kingdom". The second part could also convince me.
Ketterdam is the main location of the plot in this part. The city, about which you could already get an overview in the first part, you now get to know even better. It offers a great variety of different places, atmospheres and people, so it never gets boring, although the city is almost never left in the course of the plot. The general worldbuilding is also great. The countries and the system of magic are described in detail and well thought out. You can tell how much work Leigh Bardugo puts into her books.
I was especially impressed by the characters, as you will have noticed in my review of the first part of the series. In this review, I can now also go into more detail about them, which I have not yet done with "Six of Crows", so as not to prejudge anything.
All the characters go through strong developments over the two books. Kaz "Dirtyhands" Brekker seems very unapproachable and cold at the beginning. In this part, however, the reader gets a look behind the facade. He surprises me again and again. Either with the development of his relationships to the other characters or with his countless plans, which always saved the group from trouble. Inej "The Wraith" is brave and talented, especially with knives, and won my heart with her quiet nature. Jesper, Kaz's right-hand, brings a lot of dynamism to the group with his humor. Despite his faults, you can't help but love him. The Grisha Nina is first and foremost a fighter. With her self-confident character she masters almost every situation - despite the events at the end of the first part. Matthias' life stands entirely under the conflict of his honor. The former soldier from Fjerda is torn between love for his country and love for the woman he should hate. Wylan, the son of a merchant, has a talent for explosives and helps the group more than once with his sharp mind. The shy boy at the beginning of the story, who has no idea what real life is like, is definitely left behind in this book. I really can't say which of the "Six Crows" I like best. Each has something special about them, making each point of view fun to read.
The romantic relationships between the characters are in the background of the story, but they are not neglected. Instead, they fit perfectly into the plot.
The writing style is, as expected, just as good as in the first part. The detailed descriptions of the places and the characters make the story seem real. I laughed, trembled with tension and cried.
The storyline is as in the first part very exciting, even if the idea behind the first part could convince me even more. Nevertheless, you can' t put the book down once you start reading.
I also like the design of the book. The cover and the map have been created with great attention to detail and fit well with the story.
Despite the high expectations, "Crooked Kingdom" was able to convince me. I can recommend all of Leigh Bardugo's books, but the Crows duology are by far my favorite. 5/5 stars.
Elle Kennedy: The Deal
Deutsche Rezension:
"The Deal – Reine Verhandlungssache" ist der erste Teil der Off Campus-Reihe von Elle Kennedy, welcher 2016 im Piper-Verlag erschienen ist.
Sie lässt sich auf einen Deal mit dem College Bad Boy ein ...
Hannah ist verknallt. Doch während die gewissenhafte Einser-Studentin für gewöhnlich nicht auf den Mund gefallen ist, bringt sie ihrem Schwarm Julian gegenüber kein Wort heraus. Sie ist verzweifelt. Warum sonst hätte sie sich auf das Angebot von Garrett Graham, dem selbstverliebten, kindischen und vor allem sturen Captain des Eishockey-Teams einlassen sollen? Der von ihm vorgeschlagene Deal: Sie gibt ihm Nachhilfe, damit er die Abschlussprüfung besteht, und er steigert Hannahs Popularität, indem er so tut, als wäre sie sein Date. Vielleicht wird Julian dann endlich auf sie aufmerksam. Hannah zögert noch kurz, gibt dann aber nach, denn der Plan könnte aufgehen.
Den Schreibstil fand ich am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig. Ich kann nicht sagen, was genau mich daran stört, allerdings ist mir immer mal wieder während des Lesens ein Satz oder Absatz aufgefallen, der meinen Lesefluss gestört hat. Im Laufe des Buches habe ich mich dann aber daran gewöhnt und es hat mich nicht mehr gestört. Ich kann mir vorstellen, dass dies durch die deutsche Übersetzung kommt. Ich habe den zweiten Teil auf Englisch gelesen und da hat mich der Schreibstil gar nicht gestört.
Die Geschichte dagegen konnte mich von Anfang an abholen, da ich ein großer Fan von Collage-Romanen und dem „Fake-Dating-Trope“ bin. Natürlich ähneln sich alle irgendwie und auch bei diesem gab es wieder jede Menge Klischees, aber etwas Anderes hatte ich auch nicht erwartet. Auch das allzu bekannte Drama kurz vor Ende des Buches ist nicht übertrieben und die Charaktere handeln sehr nachvollziehbar.
Die beiden Hauptcharaktere Hannah und Garrett Graham haben mir echt gut gefallen. Hannahs große Leidenschaft ist die Musik, weshalb sie auch Musik an der Briar-Universität studiert. Sie ist ein kluger und liebenswürdiger Charakter. Garrett ist ein sehr talentierter Eishockey-Spieler und desentsprechend beliebt. Auch er ist sehr klug, weshalb die beiden Hauptcharaktere sich nicht nur einmal ein Wortgefecht liefern. Die Dynamik zwischen ihnen hat mich immer wieder zum schmunzeln gebracht. Die Geschichte wird aus beiden Perspektiven erzählt, wodurch man von beiden Charakteren die Gedanken und Gefühle erfährt, was es einem leichtmacht, die Beiden besser kennenzulernen.
Hannah hat in ihrer Vergangenheit einiges durchmachen müssen. Ich hätte gern mehr darüber erfahren, da ich das Gefühl hatte, dass diese ein bisschen nebensächlich behandelt wurde. Allerdings war ich selber nie in einer vergleichbaren Situation wie Hannah, weshalb ich nicht wirklich beurteilen kann, wie sich diese Person fühlt oder wie sie bestimmte Dinge die ihr passiert sind verarbeitet.
Wegen der eben angesprochenen Themen ist auch bei diesem Buch wieder eine Triggerwarnung auszusprechen. Diese enthält potenzielle Spoiler für das gesamte Buch. Wenn ihr diese nicht lesen wollt, überspringt einfach den Rest des Absatzes. Mögliche triggernde Inhalte sind: Alkohol, Emotionaler Missbrauch, Vergewaltigung, Selbstbeschädigung, Körperliche Misshandlung.
Das Cover gefällt mir leider nicht so sehr. Wenn mir das Buch nicht mehrfach empfohlen worden wäre, hätte ich vermutlich nicht danach gegriffen.
Alles in allem hat mir das Buch gefallen. Die Charaktere sind mir schnell ans Herz gewachsen und es hat Spaß gemacht, die Geschichte der beiden mitzuerleben. Ich habe „The Deal“ an einem Tag gelesen und bin gespannt auf die nächsten Teile der Reihe. 4/5 Sternen.
English review:
„The Deal“ is the first part of the Off Campus series by Elle Kennedy, which was published in 2015.
She gets involved in a deal with college bad boy ...
Hannah has a crush. While she is usually so confident, she can't get a word out to her crush Julian. She is desperate. Why else would she have accepted the offer of Garrett Graham, the self-absorbed, childish and, above all, stubborn captain of the field hockey team? The deal he proposes: she tutors him to pass his final exam, and he boosts Hannah's popularity by pretending she's his date. Maybe then Julian will finally take notice of her. Hannah hesitates for a moment, but then gives in because the plan might work.
I enjoyed the writing style in general. You get immersed in the story very quickly. The emotions are conveyed well and there are no unnecessary lengths.
The story was able to pick me up from the beginning, as I am a big fan of collage romances and the "fake dating trope". Of course, they all kind of resemble each other and again there were plenty of clichés in this one, but I wasn't expecting anything different. Also, the all-too-familiar drama near the end of the book is not overdone and the characters act very understandably.
I really liked the two main characters, Hannah and Garrett Graham. Hannah's big passion is music, which is why she is studying music at Briar University. She is a smart and likable character. Garrett is a very talented ice hockey player and accordingly popular. He is also very smart, which is why the two main characters have more than one verbal argument. The dynamic between them always made me smile. The story is told from both perspectives and gives you the thoughts and feelings of both characters, which makes it easy to get to know them better.
Hannah has been through a lot in her past. I would have liked to know more about it, as I felt it was treated a bit sidelined. However, I've never been in a similar situation to Hannah myself, so I can't really judge how a person feels or how they process certain things that have happened to them.
Because of the issues from her past that I just mentioned, this book has a trigger warning again. This contains potential spoilers for the entire book. If you don't want to read it, just skip the rest of the paragraph. Possible triggering content includes: Alcohol, Emotional abuse, Rape, Self-harm, Physical abuse.
Unfortunately, I don't like the cover that much. If the book hadn't been recommended to me multiple times, I probably wouldn't have picked it up.
All in all, I enjoyed the book. The characters quickly grew on me and it was fun to follow along with their story. I read "The Deal" in one day and am eager to read the next book in the series. 4/5 stars.
Madeline Miller: Ich bin Circe / Circe
Deutsche Rezension:
Woran denkt Ihr, wenn Ihr den Namen „Circe“ hört? Ich hatte durch die Beschreibungen von Homer in der „Odyssee“ immer dieses Bild vor Augen: einer bösen Zauberin, die auf Ihrer Insel Männer in Schweine verwandelt. In „Ich bin Circe“ greift Madeline Miller diesen griechischen Mythos auf und setzt statt Odysseus Circe und die Frauen in den Mittelpunkt der Geschichte. Der Roman wurde 2019 im Eisele Verlag veröffentlicht.
Circe ist Tochter des mächtigen Sonnengotts Helios und der Nymphe Perse, doch sie ist ganz anders als ihre göttlichen Geschwister. Ihre Stimme klingt wie die einer Sterblichen, sie hat einen schwierigen Charakter und ein unabhängiges Temperament; sie ist empfänglich für das Leid der Menschen und fühlt sich in deren Gesellschaft wohler als bei den Göttern. Sie ist eine leidenschaftliche Frau: Liebe, Freundschaft, Rivalität, Angst, Zorn und Sehnsucht begleiten sie, als sie bekannten und weniger bekannten Figuren aus den griechischen Sagen begegnet. Am Ende muss sie sich als Magierin, liebende Frau und Mutter ein für alle Mal entscheiden, ob sie zu den Göttern gehören will, von denen sie abstammt, oder zu den Menschen – die sie lieben gelernt hat.
„Als ich geboren wurde, gab es für das, was ich war, keinen Namen“
Mit diesen Worten startet der Roman und gibt damit gleich einen Einblick in die Hautprotagonistin Circe. Durch ihre Herkunft fühlt sie sich niemanden wirklich zugehörig und erfüllt nicht die ihr (als Frau) zugedachte Rolle. Nachdem sie als Strafe auf die einsame Insel Aiaia verband wird, widmet sie sich verstärkt den Kräutern und der Natur und wird dadurch zu einer Magierin. Über die Jahre hinweg kommen verschiedenste Besucher auf die Insel, darunter auch der berühmte Held Odysseus auf seiner Heimkehr aus Troja. Circe als Hauptprotagonistin hat mir unglaublich gut gefallen. Sie ist kein durchweg perfekter Charakter und macht im Laufe des Buches einige Entwicklungen durch. Aufgrund ihrer Verbannung auf die Insel beschäftigt sie sich mit existenziellen Themen und Fragen, wie zum Beispiel dem unendlichen Leben, ihrem Platz in der (götterdominierten) Welt, Liebe und vielem mehr. Diese Themen haben mir selbst viele tolle Denkanstöße liefern können.
Ich liebe den Schreibstil von Madeline Miller. Schon in „Das Lied des Achill“ – dem ersten Buch von Madeline Miller – ist mir dieser positiv aufgefallen. Er hat viele poetische Elemente, wodurch es eine große Anzahl an schönen und tiefgreifenden Zitaten gibt. Dennoch bleibt die Geschichte gut verständlich und ist nicht anstrengend zu lesen. Die Orte und Personen werden toll beschrieben, wodurch man sich fühlt, als wäre man Teil der Handlung.
Besonders gut gefallen hat mir, dass Madeline Miller mit ihrem Buch den weiblichen Figuren, die sonst in den griechischen Sagen oft keine oder nur eine negative Rolle zugeschrieben bekommen, eine eigene Stimme gibt. Dadurch wird deutlich, wie unterschiedlich eine Geschichte wiedergegeben und wahrgenommen wird, je nachdem, wer sie erzählt. Während des Lesens stellt man sich nicht nur einmal die Frage „Sind die Helden wie wir sie kennen wirklich Helden oder wurden die Geschichten nur aus deren Sichtweise erzählt?“.
Die Geschichte ist über das Buch hinweg fesselnd. Man trifft viele Sagengestalten, von denen man schon einmal etwas gehört hat. Auch ist es nicht schlimm, wenn man am Anfang nicht viel über griechische Mythologie weiß, da man gut in die Welt eingeführt wird und im Laufe des Buches immer mehr erfährt. Viel Action oder Spannung hat die Handlung nicht, was der Geschichte allerdings nicht schadet. Der Mittelteil der Geschichte ist etwas langatmig, wodurch ich ein bisschen länger gebraucht habe, das Buch zu lesen. Schlimm fand ich dies allerdings nicht.
Ich war schon immer ein Fan von griechischer und römischer Mythologie und deren Nacherzählungen. Auch „Ich bin Circe“ von Madeline Miller konnte mich mit seiner Komplexität, Tiefe und einem wunderschönen Schreibstil überzeugen. Die Autorin hat es geschafft, eine einzigartige und neue Geschichte zu erschaffen, ohne den Kern des antiken Mythos zu zerstören. Eine klare Leseempfehlung! 4,5/5 Sternen.
English review:
“He showed me his scars, and in return he let me pretend that I had none.”
― Madeline Miller, Circe
What do you think of when you hear the name "Circe"? Through the descriptions of Homer in the "Odyssey" I always had this image in mind: an evil sorceress who turns men into pigs on her island. In "Circe," Madeline Miller takes this Greek myth and instead of Odysseus puts Circe and women at the center of the story. The novel was published by in 2018.
Circe is the daughter of the powerful sun god Helios and the nymph Perse, but she is very different from her divine siblings. Her voice sounds like a mortal's, she has a difficult character and an independent temperament; she is sensitive to human suffering and feels more at ease in their company than with the gods. She is a passionate woman: love, friendship, rivalry, fear, anger and desire accompany her as she encounters well-known and lesser-known figures from the Greek myths. In the end, as a magician, loving wife and mother, she must decide once and for all whether she wants to belong to the gods from whom she descended, or to the people - whom she has come to love.
“When I was born, the word for what I was did not exist.”
The novel starts with these words, giving an immediate insight into the main protagonist, Circe. Because of her origins, she doesn't really feel like she belongs to anyone and doesn't fulfill the role she was meant to play (as a woman). After she is banished to the lonely island of Aiaia as punishment, she devotes herself more to herbs and nature and thus becomes a magician. Over the years, various visitors come to the island, including the famous hero Odysseus on his return home from Troy. I incredibly enjoyed Circe as the main protagonist. She is not a perfect character throughout and goes through several developments over the course of the book. Because of her banishment to the island, she deals with existential themes and questions, such as infinite life, her place in the (god-dominated) world, love, and much more. These themes have provided me with a lot of great thought-provoking ideas myself.
I love the writing style of Madeline Miller. Already in "The Song of Achilles" - the first book by Madeline Miller - I noticed it positively. It has a lot of poetic elements, which makes for a great number of beautiful and profound quotes. Nevertheless, the story remains easy to understand and is not exhausting to read. The places and people are described great, making you feel like you are part of the action.
I especially liked that Madeline Miller's book gives the female characters, who otherwise often get no role or only a negative role in the Greek myths, their own voice. This makes it clear how differently a story is rendered and perceived depending on who is telling it. While reading, you find yourself asking more than once, "Are the heroes as we know them really heroes or were the stories just told from their point of view?"
The story is captivating throughout the book. You meet many legendary figures you've heard of before. Also, it doesn't matter if you don't know much about Greek mythology at the beginning, as you are introduced to the world well and learn more and more as the book progresses. The plot doesn't have much action or suspense, but that doesn't hurt the story. The middle part of the story is a bit lengthy, which took me a bit longer to read the book. However, I did not find this to be a big deal.
I have always been a fan of Greek and Roman mythology and their retellings. "Circe" by Madeline Miller also managed to win me over with its complexity, depth and beautiful writing style. The author was able to create a unique and new story without destroying the core of the ancient myth. A clear reading recommendation! 4.5/5 stars.